Die verletzten „Kinder“ in der Paartherapie

Wenn ein Paar bei mir in die Beratung kommt habe ich nicht nur zwei erwachsene Menschen vor mir sondern meistens auch «zwei gekränkte und verletzte Kinder».

Diese Kränkungen und Verletzungen die diese zwei Menschen in ihrer Kindheit erfahren haben können dazu führen, dass sie in ihrer Beziehung bei Konflikten immer wieder an den gleichen Stellen getriggert werden und so die Beziehung destabilisieren.

Diese Konstellation habe ich in den meisten Erstgesprächen mit Paaren. Da sitzen einerseits lebenserfahrene, intelligente, pflichtbewusste und liebenswerte Erwachsene und im Hintergrund zwei verletzte gekränkte Kinder.

Die meisten Menschen versprechen sich von ihrer Beziehung Halt und Geborgenheit. Und dies brauchen wir vor allem dann, wenn wir in unserer Beziehungssituation unsicher sind. Wenn ein Paar über die eigenen Unsicherheiten und Ängste nicht redet oder nicht reden kann wird es rasch ungemütlich. Vorwürfe, Kränkungen, Entwertungen bekommen dann rasch die Oberhand. Die Paarkommunikation wird dann durch die «Immer und Nie-Logik» beherrscht. (Du machst immer …Du machst nie….)

Wolfgang Schmidbauer hält in seinem Buch «Coaching in der Liebe» den aus meiner Sicht wichtigsten ersten Schritt fest um aus solchen Teufelskreisen in der Partnerschaft raus zu kommen: Dass sich die Partner allen Reaktionen enthalten die den anderen tiefer in eine primitive Angst-Flucht-Wut-Reaktion hineintreiben. Konkret bedeutet dies ein Verzicht auf Aussagen welche die Beziehung schlecht reden oder den Partner entmutigen und entwerten.

Dies tönt alles ganz logisch und einsichtig. Wenn ein Paar aber schon längere Zeit in solch destruktiven Gesprächsmustern gefangen ist, kann es sehr schwer sein da rauszukommen. Hier ist es sinnvoll sich Hilfe von aussen zu holen und in einer gemeinsamen Paarberatung/Paartherapie in einem geschützten Raum sich von den destruktiven Mustern zu verabschieden.

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