Wenn die Liebe baden geht, muss das Paar schwimmen lernen

Frau K. meldet sich und ihren Mann für eine Ehetherapie an. Sie hätten sich völlig auseinander gelebt. Der Mann zeige kaum noch Interesse an ihr. Die früher lebhafte Sexualität sei zum Erliegen gekommen. Auch als Vater beteilige sich der Mann kaum noch am Familienleben. Beide haben einen anspruchsvollen Beruf, der seit längerem seinen Tribut fordert. Dem Paar bleibt neben der Kindererziehung und der Arbeit kaum noch Zeit als Paar. Geschweige denn für sich selber. Der Mann hat die Strategie des „emotionalen Abtauchens gewählt“ um sich immer wieder etwas Zeit „zu stehlen“.
Auch bei diesem Paar bedurfte es des geschützten Rahmens der Praxis, damit die Partner ihre subjektive Situation einmal in Ruhe schildern konnten. Beide erfuhren so neue Ansichten ihres Gegenübers. Mit kleinen Korrekturen (Rücksichten) liessen sich in ihrem Alltag bereits erste Erfolge verbuchen. Vor allem lernen beide, sich wieder zuzuhören.